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Zwiebeln – Wirkung, Kultur und Sorten

Die Zwiebel (Allium cepa) gehört zu den besonders pflegeleichten Pflanzen im Garten. In einem klassischen Gemüsegarten sollte sie auch auf keinen Fall fehlen, denn immerhin gibt es kaum ein deftiges Gericht, das ohne die würzige Lauchart auskommt. Zudem bieten Zwiebelsorten eine ungeahnte Kulturvielfalt, was Form, Farbe, Größe und sogar den Geschmack der Zwiebeln anbelangt. Und selbst als Heilpflanze ist die Zwiebel nicht zu verachten.

 

Die Zwiebel in der Küche und Medizin

Die Zwiebel gehört zusammen mit Knoblauch, Schnittlauch und Porree zur Gattung Lauch, die wiederum als Stammart der Lauchgewächse (Allioideae) gilt. Es handelt sich hierbei um eine Unterfamilie innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse, deren Arten ein sehr intensives Aroma gemeinsam ist.

 

Inhaltsstoffe und Wirkung der Zwiebel

Der charakteristische, schwarz-würzige Geschmack beruht zu großen Teilen auf den schwefelhaltigen Inhaltsstoffen der Laucharten. Allen voran sind es die schwefeligen Aminosäuren Alliin und Isoallin, die der Zwiebel nicht nur eine außergewöhnliche Geschmacksnote, sondern sogar einen

  • antibakteriellen,
  • antioxidativen und
  • blutdrucksenkenden

Effekt verleihen. Darüber hinaus stecken Zwiebeln auch voller gesunder Vitamine und Mineralien, wie zum Beispiel Vitamin C, Kalium, Calcium und Magnesium.

 

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die Zwiebel steckt voller gesunder Nährstoffe

Grundsätzlich stellt Allium cepa eine traditionelle Feldfrucht dar, die schon seit über 5000 Jahren als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze genutzt wird. Von den alten Ägyptern über das antike Griechenland und Rom bis ins mitteleuropäische Mittelalter hinein, wo die Zwiebel in zahlreichen Kloster- und Bauerngärten Hochkonjunktur feierte, ist die würzige Zwiebelknolle eigentlich aus kaum einem Kulturkreis wegzudenken.

 

Zwiebel gegen Entzündungen und Infektionen

Die Kulturgeschichte der Zwiebel offenbart den besonderen Wert, den die Gemüsepflanze über alle Zeitalter hinweg genoss. Im Mittelalter waren Zwiebeln sogar so kostbar, dass man sie als beliebtes Zahlungs- und Tauschmittel nutzte. Dabei hat die Zwiebel sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet einen positiven Einfluss auf die Gesundheit.

Beispielsweise wurde sie früher gerne zum Einreiben von schmerzenden und juckenden Insektenstichen verwendet. Bei Erkältung, Halsschmerzen und Husten kennt die Volksheilkunde zudem warme Zwiebelwickel als Behandlungsmaßnahme. Sie helfen sogar bei schweren Atemwegserkrankungen wie Bronchitis sowie bei Ohrenentzündungen.

Innerlich wird sie dagegen meist als Zwiebelsuppe oder auch in Form von Zwiebelsaft angewendet, etwa zur Stärkung des Immun- oder Herz-Kreislauf-Systems. Ebenfalls zu den traditionellen Hausmitteln zählt heiße Milch mit Honig und Zwiebelsirup. Für letzteren würfelt man die Zwiebeln einfach fein und gibt sie zusammen mit zwei Esslöffeln Zucker in ein Schraubglas. Luftdicht verschlossen und gut durchgeschüttelt, sollte der Zucker der Zwiebel dann bereits nach wenigen Stunden den gesunden Zwiebelsaft entzogen haben.

Wissenswertes: Wenngleich sie ein ausgezeichnetes Heilungspotential besitzen, brennen die Schwefelverbindungen der Zwiebel in den Augen bekanntlich sehr unangenehm. Und auch im Verdauungstrakt können sich die Schwefelgase vorübergehend mit Blähungen bemerkbar machen. Ein guter Tipp, der zumindest gegen brennende Augen beim Schneiden der Zwiebeln wirkt, ist es, während dem Schneiden nur durch den Mund zu atmen. 

 

Wichtige Zwiebelsorten im Überblick

Zwiebelpflanzen gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Neben der herkömmlichen Speisezwiebel dürften hier insbesondere die länglichen Schalotten, die großwüchsige Gemüsezwiebel, die kräftig gefärbte Rote Zwiebel, sowie die perlfarben schimmernden Sorten der Weißen Zwiebel und der Silberzwiebel bekannt sein. Hinzu kommt die auch als Winterzwiebel oder Frühlingszwiebel bekannte Lauchzwiebel (Allium fistulosum), die jedoch eine eigenständige Art innerhalb der Lauchgattung stellt.

 

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Mehr Lauch als Zwiebel: die Lauchzwiebel | © Das Grüne Archiv

Auch wenn sich hier und da die Pflanzzeit gehörig unterscheidet, können sie alle unter gleichen Standortbedingungen gepflanzt werden. Dabei ist es im Übrigen das einfachste, die Gartenzwiebeln fürs Gemüsebeet aus dem Zwiebelsortiment im Handel auszuwählen.

 

Die beliebtesten Sorten der Zwiebel:

Anbau von Zwiebeln im Garten

Bei der Zwiebelkultur haben Sie die Wahl zwischen dem Anbau im Frühling oder im Herbst. Herbstkulturen dienen dann als klassische Winterzwiebeln, wobei die Kultur im Winterbeet erfolgt. Die besten Monate zum Setzen der Steckzwiebeln sind April und Oktober.

Bei den im April gesetzten Zwiebelsorten ernten Sie im Hochsommer, bei den im Oktober gesetzten im darauf folgenden Frühjahr. Wenn Sie größere Zwiebelbestände anbauen und diese als Vorrat einlagern möchten, sind die Sorten, die im Frühjahr gesteckt werden, hierfür am besten geeignet.

Eigentlich ist die Zwiebel eine mehrjährige Pflanze, die ohne weiteres auch dauerhaft im Garten angesiedelt werden könnte. Würde man sie länger stehen lassen, so kämen an der Pflanze wie bei vielen anderen Alliumarten schöne, strahlend weiße Blüten zum Vorschein, die lauchtypisch in einem kugelförmigen Blütenstand zusammengefasst sind. Im Gemüseanbau wird sie im Rahmen der Zwiebelernte jedoch nur einjährig kultiviert und nach der Ernte neu ausgebracht.

 

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Zwiebelblüte | © Das Grüne Archiv

Standort für Zwiebeln

Für den Anbau von Zwiebeln wählen Sie am besten ein sonniges Beet. Achten Sie aber darauf, den Standort jährlich zu wechseln.

Beim Boden gibt es keine Besonderheiten zu beachten, denn die Zwiebeln sind relativ anspruchslos. Eine einigermaßen lockere und nährstoffreiche Erde reicht daher völlig aus.

 

Zwiebeln Pflanzen

Die Steckzwiebeln setzen Sie anschließend in Reihen mit einem Abstand von 20 bis 25 Zentimetern. Die Tiefe der Pflanzlöcher ist abhängig von der jeweiligen Sorte. Graben Sie die Löcher immer so tief, dass die Zwiebelspitzen noch ein wenig herausragen, nachdem Sie sie mit Erde bedeckt haben.

Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen in einer Reihe sollte etwa zehn Zentimeter betragen. Wenn alle Zwiebelpflanzen gesteckt sind, gießen Sie das Beet und achten in der folgenden Zeit darauf, dass die Erde nicht austrocknet.

 

Pflege der Zwiebeln

Während ihres Wachstums benötigen die Zwiebelpflanzen weiterhin ausreichend Feuchtigkeit, ansonsten gibt es für Sie nicht allzu viel zu tun. Auch auf das Hacken der Beete sollten Sie verzichten, denn hierbei verletzen Sie schnell die Wurzeln der Zwiebeln. Sollte sich zwischen den Pflanzen Unkraut bilden, reißen Sie dieses am besten von Hand aus.

Pflanz- und Pflegetipps im Überblick:

  • Pflanztermin: April oder Oktober
  • Standort: sonnig, Boden: normale Gartenerde
  • Pflanzabstand: 10 cm in der Reihe, 20 bis 25 cm zwischen den Reihen
  • Pflege: mäßig gießen und Unkraut von Hand entfernen

 

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Zwiebeln im Beet | © Das Grüne Archiv

Zwiebeln ernten

Wenn ihr Laub welk geworden ist, sind Zwiebelpflanzen reif für die Ernte. Verwenden Sie für die Ernte möglichst keine spitzen Arbeitsgeräte, denn hierbei könnten Sie wiederum die Zwiebeln beschädigen. Ziehen Sie die Pflanzen stattdessen einfach an ihrem Laub aus der Erde.

Wenn Sie die Zwiebeln einlagern möchten, sollten Sie darauf achten, dass sie vorher gut abtrocknen können. Entfernen Sie daher mit den Händen die Erde und legen Sie die Zwiebeln an einer geschützten Stelle nebeneinander aus. Sollte kein Regen zu erwarten sein, können Sie Ihre Zwiebeln auch einfach im Garten ausbreiten.

Traditionell wird das Laub der Zwiebeln gern zu Zöpfen geflochten, um den Vorrat im Keller aufzuhängen. Dies hat den Vorteil, dass die Zwiebeln von allen Seiten belüftet werden und dadurch nicht so leicht zu schimmeln beginnen.

Soweit sie schon gut abgetrocknet sind, können Sie aber auch das Laub entfernen, um allein die Zwiebeln in einem Karton oder einer Holzkiste an einem kühlen und dunklen Ort aufzubewahren. So haben Sie über einen langen Zeitraum immer eine frische Zwiebel zur Hand. Hier noch einmal die wichtigsten Erntetipps für Zwiebelpflanzen:

  • keine spitzen Gegenstände zum Ernten nutzen
  • Pflanzen einfach am Laub aus der Erde ziehen
  • Nach der Ernte zum Trocknen auslegen
  • An einem kühlen und dunklen Ort aufbewahren

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