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Gewächshaus, Treibhaus, Glashaus

Gewächshaus – Infos und Tipps zum Gärtnern unter Glas

Wer eine Vorliebe für tropische Pflanzen und exotisches Gemüse hat, ist mit einem Gewächshaus gut beraten. Und auch für heimische Pflanzen kann das Gärtnern unter Glas einige Vorteile mit sich bringen. Dabei gibt es aber viele verschiedene Formen von Gewächshäusern, die sich in Abhängigkeit von der geplanten Nutzung besser oder schlechter eignen.

 

Wie funktioniert ein Gewächshaus?

Der berühmte Treibhauseffekt, der die zunehmende Erwärmung der Erdatmosphäre durch Treibhausgase beschreibt, leitet sich direkt von den klimatischen Vorgängen in einem Gewächshaus (veraltet: Treibhaus) ab. Gemeinsamkeiten zwischen der Erdatmosphäre und der Atmosphäre eines Treibhauses bestehen dabei darin, dass beide Systeme transparent sind.

Sonnenlicht kann sowohl durch die gasförmige Hülle der Erde als auch die Glaswände eines Treibhauses ungehindert einfallen, die dadurch entstehende Wärme aber nicht wieder entweichen. Aus diesem Grund ist es im Treibhaus meist wärmer als im Freiland.

Ideale Wuchsbedingungen für kälteempfindliche Pflanzen also. Ebenso ermöglicht der wohl temperierte Gartenstandort im Gewächshaus auch während der Wintermonate und im zeitigen Frühjahr die Kultur bzw. Vorzucht verschiedener Pflanzen. Im Pflanzkalender gelten hier die Pflanzzeiten für die Ausbringung unter Glas.

 

Gewächshaus, Treibhaus, Glashaus
Durch Sonnenlicht und transparente Fassade entsteht im Treibhaus der Treibhauseffekt

Treibhausgase im Treibhaus

Sowohl in der Atmosphäre als auch im Treibhaus wird der Vorgang der Erwärmung durch sogenannte Treibhausgase beschleunigt. In der Erdatmosphäre sind Treibhausgase in zu hohen Mengen problematisch und bekanntlich eine der Hauptursachen für den Klimawandel. Insbesondere Auto- und Industrieabgase tragen diesbezüglich zu einer übermäßigen Anreicherung der Atmosphäre mit besagten Gasen bei.

Im Gewächshaus verhält sich die Sache etwas anders. Hier entstehen Treibhausgase nicht nur auf unterschiedliche Art und Weise, sondern sind sogar unerlässlich für die Funktionsweise des Treibhauses. Allerdings sollte man auch hier auf die richtigen Werte achten. Nützliche Hilfsmittel zur Messung der Luftwerte und Temperatur im Treibhaus sind:

  • CO₂-Messgerät
  • Gewächshaus-Thermometer
  • Hygrometer

 

Kohlenstoffdioxid (CO₂)

Ein angemessener CO₂-Gehalt der Luft im Gewächshaus ist für einen gesunden Pflanzenstoffwechsel unerlässlich. Denn Kohlenstoffdioxid wird von Pflanzen für die Photosynthese benötigt. Dabei entstehen unter dem Einfluss von Sonnenlicht aus den energiearmen Stoffen CO₂ und Wasser energiereiche Pflanzennährstoffe wie Fruchtzucker oder Traubenzucker. Diese Kohlenhydrate garantieren wiederum ein gesundes Pflanzenwachstum und letztendlich auch die Ausbildung weiterer Pflanzenstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe in Obst und Gemüse oder heilpflanzlicher Wirkstoffe in Kräutern.

Während der CO₂-Gehalt in der Außenluft etwa 350 ppm (ca. 0,35 %) beträgt, erfolgt ein besonders kräftiges Pflanzenwachstum bei Kulturpflanzen erst ab einer CO₂-Konzentration von 600 bis 1600 ppm (0,6 bis 1,6 %). Als anzustrebender Durchschnittswert im Treibhaus gelten deshalb 800 bis 1200 ppm (0,8 bis 1,2 %). Dieser lässt sich durch unterschiedliche Maßnahmen erreichen und erhalten, so zum Beispiel:

  • CO₂-Düngung: In großen Treibhäusern (z.B. in der Landwirtschaft, im Pflanzengroßhandel oder in botanischen Gärten) erfolgt die CO₂-Düngung durch künstliche Begasung mit Erdgas oder Flüssiggas über entsprechende Rohrleitungen oder Propan-CO₂-Generatoren. In kleinen Gewächshäusern reichen CO₂-Flaschensysteme aus.
  • kontrollierte Frischluftzufuhr: Im Gegensatz zu Freilandbeeten im Garten, sind die Pflanzenkulturen im Gewächshaus keiner dauerhaften Frischluftzufuhr ausgesetzt. Durch Abschottung von der Freilandumgebung gelangt sauerstoffreiche Frischluft nur wohlkontrolliert ins Innere des Treibhauses, wodurch der CO₂-Gehalt in der Treibhausluft konstant bleibt.

 

Gewächshaus, Treibhaus, Glashaus
Wichtig: Regelmäßig lüften muss man das Gewächshaus dennoch, um Schimmel durch hohe Luftfeuchtigkeit vorzubeugen und die Temperatur im Treibhaus zu regulieren

Wasserdampf (H2O)

Wasser kommt im Gewächshaus nicht nur in Form von Gießwasser vor. In seinem gasförmigen Zustand wird es von den Gewächshauspflanzen an die Luft abgegeben und sorgt so für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit.

Dabei gilt: Je wärmer die Temperatur im Gewächshaus, desto mehr Wasserdampft kann die Luft aufnehmen und desto mehr Wasser geben die Pflanzen auch über Verdunstung an die Luft ab.

Im Winter, wenn die Temperaturen im Gewächshaus ohne Beheizung auf  0 °C sinken, enthält die Luft maximal 4,9 g Wasserdampf pro m³. Dagegen kann die Luftfeuchtigkeit im Frühling bei 20 °C auf bis zu 17,3 g/m³, im Sommer bei um die 39 °C sogar auf 48,5 g/m³ ansteigen.

Um die Wasserverdunstung von Pflanzen wieder auszugleichen, muss man natürlich auch im Gewächshaus regelmäßig gießen. Nun hat aber nicht jede Pflanze die gleichen Vorlieben, wenn es um Boden- und Luftfeuchtigkeit geht. Es kommt daher im Einzelfall auf die individuellen Standortbedingungen der Pflanzen an.

 

Urwald, Tropen, Wälder, Tropenwälder
Für die Kultur tropischer Gewächse im Treibhaus besonders wichtig: eine hohe Luftfeuchtigkeit

Stickstoff (N)

Stickstoff ist neben Phosphor (P) und Kalium (K) der wohl mit Abstand wichtigste Pflanzendünger. N-P-K-Dünger stellen diesbezüglich vor allem für die Düngung von Gemüsepflanzen den klassischen Standarddünger aus dem Handel.

Im Gewächshaus sollte man maximal 170 kg Stickstoff pro ha ausbringen. Mehr würde nicht nur zu einer Überdüngung führen, sondern auch das Boden- und Luftmilieu im Treibhaus empfindlich beeinträchtigen. Der natürliche Stickstoffanteil der Luft von 78 % sollte dabei nicht überschritten werden.

 

Methan (CH4)

Methan muss dem Gewächshaus zwar nicht manuell zugeführt werden, allerdings lässt es sich im Treibhaus auch nicht vermeiden. Denn in der Natur entsteht Methan immer dann, wenn Biomasse unter Sauerstoffausschluss (anaerob) zersetzt bzw. umgewandelt wird. Alles, was lebt und einen Verdauungstrakt oder anaeroben Stoffwechsel besitzt, erzeugt als Abbauprodukt CH4. Das bedeutet, auch die Pflanzen im Gewächshaus produzieren Methan. und zwar aus Methionin. Eine Aminosäure, die Pflanzen für die Herstellung von Proteinen benötigen.

Ebenfalls reich an Methan sind Düngemittel wie Kompost, Stallmist und Pferdemist. In ihnen arbeiten Bakterien und Kleinstlebewesen, deren Stoffwechsel ebenfalls zur Methanproduktion fähig ist. Dabei kann Methan im Winter eine gute Wärmequelle sein. Sowohl Kompost als auch Stall- und Pferdemist werden darum im Treibhaus gerne als wärmeisolierende Dämmschicht während der Wintermonate genutzt.

Damit ähnelt das Gewächshaus übrigens dem Winterbeet und Frühbeet, Zwei weitere Möglichkeiten für das Gärtnern unter Glas, die ebenfalls methanhaltigen Kompost, Stallmist und Pferdemist als natürliche Bodenheizung in der kalten Jahreszeit nutzen.

 

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Idealer Stickstoffdünger und auch eine gute Wärmedämmung fürs Gewächshaus im Winter: Kompost und Komposterde

Das Gewächshaus – Arten und Nutzung

Grob lassen sich bei der Gewächshausnutzung zunächst zwei Konzepte unterscheiden, die sich an der vorherrschenden Temperatur orientieren:

  • Warmhaus: Die klassische Nutzung des Gewächshauses im Sommer. Die Temperatur im Treibhaus liegt zu diesen Jahreszeiten meist deutlich über 18 °C, da die Wärmestrahlung der Sonne besonders intensiv ist. Dementsprechend lassen sich wärmeliebende Tropenpflanzen und Südgemüse nun ausgezeichnet im Gewächshaus kultivieren.
  • Temperiertes Gewächshaus: Im Frühling und Herbst liegen die Temperaturen im Treibhaus für gewöhnlich zwischen 12 °C und 18 °C. Man spricht dann auch von einem temperierten Gewächshaus. Kultivieren lassen sich bei diesem Temperaturen die meisten heimischen Kräuter- und Gemüsepflanzen.
  • Kalthaus: Im Winter wird das Gewächshaus bevorzugt zum Überwintern frostempfindlicher Pflanzen sowie zur Vorzucht früher Gemüsesorten und Gartenkräuter genutzt. Die Temperatur im Gewächshaus ist jetzt deutlich kühler und beträgt meist weniger als 12 °C, fällt dank Treibhauseffekt aber dennoch nur selten unter 0 °C. Man kann im Winter auch eine Gewächshausheizung verwenden, um die Temperaturen anzuheben, wobei einige Pflanzen aber unbedingt kühl, wenn auch frostfrei überwintern müssen.

 

Römisches Gewächshaus

Die frühesten Belege zur Nutzung von Gewächshäusern stammen aus der spätrömischen Antike. Etwa um 100 n. Chr. beschrieb der römische Landschaftsexperte Lucius Iunius Moderatus Columella in seinem Werk De re rustica libri duodecim (Zwölf Bücher über die Landwirtschaft) Maßnahmen zur Überwinterung kälteempfindlicher Pflanzen in etwa so:

„Falls es der Mühe wert ist, kann man größere Gefäße auf Räder stellen, um sie mit geringerer Anstrengung hinaus zu befördern und ins Haus zurückzubringen. Aber auch Glasscheiben soll man über sie decken, damit sie selbst bei Kälte an heiteren Tagen ohne Gefahr in die Sonne gestellt werden können.“

De re rusica, Band 11, Kapitel 3 / 52

 

Pflanzen in geeigneten Räumen zu überwintern, war also schon den Römern bekannt. Die ersten großen Gewächshäuser, wie wir sie heute aus botanischen Gärten kennen, entstanden aber erst im 16. Jahrhundert während der Kolonialzeit, als immer mehr unbekannte Tropenpflanzen und Südgemüse aus Amerika, Afrika und Asien ihren Weg nach Europa fanden. Aus dem grundlegenden Konzept des frühen Gewächshauses leiteten sich später auch moderne Formen und Bauweisen ab.

 

Gewächshaus, Orangerie, Wallpavillon, Dresden, Zwinger
Der Wallpavillon im Dresdner Zwinger wurde ursprünglich als Orangerie geplant und weist auffallende Ähnlichkeit zu den Säulenbauten des italienischen Steinmetzes und Architekten Francesco Borromini auf

Orangerien

Die früheste bekannte Form des Gewächshauses war die Orangerie. Entstanden in den weitläufigen Gärten europäischer Adelshäuser, wurden diese damals zunächst noch aus Holz bestehenden Gebäude im 16. Jahrhundert noch jeden Winter aufs Neue über Zitrusbäumen wie Orangen, Zitronen und Pomeranzen errichtet.

Erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts ging man dazu über, dauerhafte Orangerien aus Stein mit bodentiefen Rundbogenfenstern zu errichten. Das war für die Überwinterung von Zitrusbäumen auch deutlich sinnvoller, benötigen die sonnenverwöhnten Obstbäume doch auch in der kalten Jahreszeit ein hohes Maß an Licht.

 

Temperate Palm House, Royal Botanic Garden, Edinburgh
Das Temperate Palm House im Royal Botanic Garden Edinburgh weist die charakteristischen hohen Fensterbögen früher Massiv-Gewächshäuser auf

Tropenhaus

Aus den Orangierien ging Im Laufe des 17. Jahrhunderts auch das Tropenhaus hervor. Vor allem der Anbau von Ananas in Europa motivierte diese Entwicklung, wobei später auch andere Tropenpflanzen in den Tropenhäusern kultiviert wurden.

Wohl bekannt sind in diesem Zusammenhang die berühmten Palmenhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts, die man noch heute in zahlreichen botanischen Gärten bestaunen kann. Es handelt sich hierbei oft um Glashäuser mit rundlichem Kuppeldach, in denen der Glashaus- bzw. Treibhauseffekt erstmals effizient zum Einsatz kam.

Das warme Klima im Gewächshaus lässt in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit ein Luftmilieu entstehen, das dem der immerfeuchten bis wechselfeuchten Tropen ähnelt. Ideale Standortbedingungen für Tropenpflanzen also, die gerade in botanischen Gärten noch heute in riesigen Tropenhäusern kultiviert werden.

Übrigens: Auch Wintergärten sind durch diese historischen Tropenhäuser und Orangerien inspiriert. Der Treibhauseffekt ist hier zwar nicht ganz so intensiv, reicht aber immer noch aus, um kälteempfindliche wie lichthungrige Tropenpflanzen unbeschadet durch den Winter zu bringen.

 

Palm House, Royal Botanic Garden, Kew, London
Das älteste noch existierende Palmenhaus des Viktorianischen Zeitalters: The Palm House im Royal Botanic Garden (Kew) von London

Kleingewächshaus

Im 19. Jahrhundert kamen insbesondere in Deutschland vermehrt Kleingärten und Schrebergärten als bürgerliches Gegenkonzept zu den großen Parkgärten der Adeligen auf. Überdimensionale Gartenelemente wie Obsthaine, Feldbeete und auch Gewächshäuser wurden in verkleinerten Varianten in die Kleingärten integriert. So entstand auch das Kleingewächshaus, das wie kein anderes Treibhaus die bürgerliche Liebe zur Pflanzenkultur ausdrückt.

Kleingewächshäuser wurden schon immer sehr vielseitig genutzt. Am gängigsten ist sicherlich der Anbau von Gemüse im Gemüsegarten sowie von Kräutern, wobei insbesondere während der Kolonialzeit eingeführtes Nachtschattengemüse (v.a. Tomaten und Paprika) einen festen Platz im Kleingewächshaus hat. Jedoch gedeihen auch wärme- und feuchtigkeitsliebende Gemüse- und Obstsorten wie Gurken oder Melonen im Gewächshaus hervorragend.

Alternativ dazu ist auch die frostfreie Überwinterung von tropischen Zimmerpflanzen (z.B. Kakteen, Orchideen oder Palmen) im Gewächshaus keine Seltenheit. Und auch die Vorzucht von Pflanzen im Kleingewächshaus als Alternative zur Vorzucht im Frühbeet gehört für viele Nutzpflanzengärtner dazu.

 

Gewächshaus, Kleingewächshaus
Klassisches Kleingewächshaus für den heimischen Garten

Venlo-Gewächshaus

In der Massenproduktion von pflanzlichen Lebensmitteln, aber auch in der Pflanzenzucht für den Pflanzenhandel haben sich weitläufige Gewächshaushallen und Tunnelkonstruktionen durchgesetzt. Das Venlo-Haus erinnert dabei noch sehr an das Kleingewächshaus, auch wenn es von der Fläche her um ein Vielfaches größer ist.

Venlo-Gewächshäuser sind die meistgebauten Gewächshäuser der Welt. Sie werden heutzutage gerne mit fortschrittlichen Energie- und Belüftungssystemen kombiniert. So gibt es zum Beispiel Venlo-Gewächshäuser mit Solarstrom oder Cabrio-Häuser im Venlo-Stil, bei denen sich das Dach wie bei einem Cabrio zusammenfalten lässt, wodurch sich die Innenraumtemperatur vollständig an die Außentemperatur anpassen lässt.

 

Gewächshaus, Treibhaus, Venlo-Gewächshaus
Das Venlo-Gewächshaus ist beliebteste Treibhaus in der erwerbsmäßigen Pflanzenzucht

Folientunnel

Der begehbare Folientunnel im Großformat ist den klassischen Folientunneln im Gemüsebeet nachempfunden. Nicht immer ist dieser vollständig transparent, denn es gibt neben transparenten Folien auch schwarze und grüne Folien, die für eine besonders gezielte Wärmeentwicklung unter der Folienkonstruktion sorgen.

Seine bevorzugte Nutzung erfährt der Folientunnel im Erwerbsgemüseanbau. Allerdings lieferte insbesondere die Form des Folientunnels die Inspiration für Glashäuser in Tunnelform, die heute auch im Privatgarten immer beliebter werden.

 

Gewächshaus, Treibhaus, Folientunnel
Wegen seiner futuristischen Form ist der Folientunnel im XXL-Format inzwischen ein echter Trend

Gewächshaus aufbauen

Gewächshäuser gibt es heutzutage im Fertigbausatz in jedem gut sortierten Gartenfachhandel zu kaufen. Einfach irgendwo im Garten platzieren sollte man es aber nicht. Und auch was die Materialbeschaffenheit angeht, gibt es ein paar Dinge zu beachten.

 

Materialien für die Treibhauskonstruktion

Klassische Gewächshäuser bestehen nach wie vor aus Glas. Das kann mitunter aber einen entscheidenden Nachteil haben. Denn Glas ist besonders bruchgefährdet, weshalb extreme Witterung in Form von Hagel oder Kälte, ebenso wie Stöße und schwere Geschosse (z.B. aufprallende Steine oder Bälle) die Glaskonstruktion leicht beschädigen können.

Robuster und auch deutlich leichter und günstiger sind Gewächshäuser aus Kunststoff. Sie besitzen gegenüber Glas keinerlei Nachteile und lassen sich wie diese gut über integrierte Fenster lüften. Sowohl Glas- als auch Kunststoff-Gewächshäuser punkten aber in Sachen Sicherheit. Es gibt Gewächshaustüren mit Schloss, die sich abschließen lassen. Eine Überlegung insbesondere für Erwerbsgärtner, Landwirte und Aussteller, die ihre Pflanzen im Gewächshaus sicher verwahrt wissen möchten.

Alternativ dazu besteht natürlich die Möglichkeit, einen Folientunnel zu errichten, der dann aber nicht abschließbar ist. Je nach gewählter Folienart sind die Tunnel auch nicht immer so gut isoliert und wetterfest wie ein herkömmliches Gewächshaus. Dafür ist die Folienkonstruktion aber besonders leicht und lässt sich mühelos aufstellen.

Wichtig: Ein Folientunnel benötigt immer eine gute Verankerung im Boden. Zudem sollte das Folienmaterial reißfest sein, damit der Treibhauseffekt nicht beeinträchtigt wird.

 

Gewächshaus, Treibhaus, Folientunnel
Bloß nicht am Material sparen: Insbesondere beim Folientunnel muss man auf robuste Folien und eine solide Bodenverankerung achten

Der richtige Standort für das Gewächshaus

Wichtig für einen effizienten Treibhauseffekt im Gewächshaus ist natürlich eine gute Lichtausbeute. Nur dann wachsen Treibhauspflanzen üppig und Gemüsepflanzen aus dem Treibhaus bescheren eine reiche Ernte. Dementsprechend ist es natürlich am besten, das Gewächshaus auf der Südseite auszurichten.

In unmittelbarer Nähe befindliche Schattenwerfer wie Bäume oder Mauern sind nicht zu empfehlen. Gerade Bäume könnten die Konstruktion hier auch durch herabfallende Früchte oder Äste beschädigen. Ebenfalls zu vermeiden sind sehr windige Standorte und Standorte in Hanglage.

Tipp: Es ist ratsam, die Längsachse des Treibhauses nach der Ost-West-Achse auszurichten. So ist auch im Frühling und Winter eine gute Lichtausbeute garantiert, wenn die Sonne tiefer steht.

 

Gewächshäuser, Treibhäuser
Gewächshäuser sollten stets den ganzjährig hellsten Standort im Garten bzw. auf einer Nutzfläche bekommen, denn nur so lässt sich eine maximale Lichtausbeute garantieren

Fundament für das Treibhaus errichten

Die Grundlage für jedes stabile und kulturbereite Gewächshaus bildet ein solides Fundament. Reicht beim Folientunnel schon ein gut verdichteter, ebener Gartenboden aus, muss es bei massiven Gewächshäusern aus Glas oder Kunststoff schon etwas massiver sein. Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  • Standort vorbereiten: Bereiten Sie die Standortfläche für das Gewächshaus vor, indem sie für eine vollständig ebene Fläche sorgen. Arbeiten Sie hier am besten mit einer Wasserwaage, damit das Treibhaus am Ende nicht schief steht.
  • Grundriss ausheben: Heben Sie als nächstes rings um den geplanten Gewächshausstandort einen Graben für das Fundament aus, dessen Umriss etwas größer sein sollte als die Grundfläche des Gewächshauses. Die Tiefe des Grabens sollte mindestens 60 cm betragen, die Breite 30 cm.
  • Kiesbett einfüllen: Füllen Sie nun eine 10 cm dicke Schicht Schotter in das Grabenbett. Darauf kommt im Anschluss noch eine 5 cm dicke Schicht Splitt, ehe das Ganze mit dem Handstampfer ordentlich verdichtet wird.
  • Fundamentsteine verlegen: Beim Fundament selbst können Sie zwischen verschiedenen Materialien wählen. Denkbar sind sowohl Gehwegplatten als auch Punktfundamente und Streifenfundamente aus Beton. Die Fundamentsteine werden dann in den Graben eingelassen und seitlich mit Sand bzw. Splitt und Beton fixiert. Damit die Steine später auch wirklich eben und gleichauf liegen, werden sie abschließend mit dem Gummihammer ausgerichtet.
  • Gewächshaus aufstellen und verankern: Nun können Sie das Gewächshaus nach Herstelleranleitung auf dem Fundament errichten. Denken Sie daran, die Bodenbalken mit dem Fundament zu verschrauben, damit das Gewächshaus stabil steht.

 

Gewächshaus, Tomaten
Eine der wohl beliebtesten Gewächshaus-Kulturen überhaupt: Tomaten

Gewächshaus einrichten und betreiben

Je nachdem, ob sie das Gewächshaus mit Beetzonen oder Stellflächen für Kübelpflanzen versehen möchten, bietet sich unterschiedlicher Bodenbelag an. Für Gewächshausbeete wählen Sie in Abhängigkeit von den geplanten Pflanzenkulturen eine Mischung aus Gartenboden und nährstoffreicher Pflanzen-, Gemüse- oder Kräutererde. Stellflächen lassen sich mit Steinplatten oder wetterfesten Holzbrettern realisieren. Es sind auch Kombinationen aus Beeten- und Stellflächen möglich.

Wichtig: Gewächshausbeete müssen immer direkten Kontakt zum Gartenboden haben, damit Gießwasser gut abfließen kann.

 

Pflanzideen fürs Gewächshaus

Eigentlich kann man im Gewächshaus so gut wie alle Gemüsesorten und Kräuter kultivieren. Selbst einige Obstpflanzen und vorgezogene Blumen dürfen im Treibhaus Platz finden. Unser Pflanzkalender für den Nutzgarten gibt Ihnen hier interessante Anreize. Recht beliebte Pflanzbeispiele fürs Gewächshaus sind jedoch:

 

Gewächshaus belüften

In Gewächshäusern sollte nach Möglichkeit eine konstante Temperatur zwischen 22 und 24 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent vorherrschen. Um diese Luftverhältnisse zu erreichen und auch um Schimmel vorzubeugen, sollten Sie vor allem im Sommer einmal täglich lüften. An kühleren Tagen im Frühling oder Herbst reicht es, alle zwei Tage zu lüften.

Im Winter muss das Gewächshaus ebenfalls alle zwei bis drei Tage gelüftet werden, allerdings nur an frostfreien Tagen. Integrierte Fenster sind hier zu jeder Jahreszeit eine gute Ergänzung, da sie einen langsamen und kontrollierten Luftaustausch ermöglichen.

 

Gewächshaus im Winter

Wer im Gewächshaus während der Wintermonate kälteempfindliche Pflanzen überwintern möchte, sollte über eine Gewächshausheizung nachdenken. Die Früh- und Winterkultur unter Glas gelingt dagegen meist schon durch zusätzliche Bodenisolierung. Gehen Sie hierfür ähnlich wie beim Winterbeet vor und versehen Sie die Gewächshausbeete mit isolierenden Bodenschichten aus Kompost, Mist und Laub.

 

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