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Zeder, Cedrus, Libanon-Zeder, Cedrus libani

Zeder pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

Ob in Form von Räucherstäbchen, ätherischem Öl, Parfum oder aromatischer Zusatz für Pflegeprodukte – als Duftpflanze ist die Zeder (Cedrus) äußerst beliebt. Und auch im Garten sind Zedern ein absoluter Hingucker. Allerdings wächst der wohlriechende Nadelbaum im Alter sehr ausladend. In Sachen Standortansprüche und Winterhärte ist ebenfalls einiges zu beachten. Für diejenigen, die sich den duftenden Baum nach Hause holen möchten, haben wir darum einige nützliche Tipps festgehalten.

 

Zedernholz als Räucherwerk

Zedernholz ist neben Sandelholz und Palo Santo gewiss das beliebteste Räucherholz. Seine Anwendungsgeschichte reicht bis 2.000 v. Chr. in das babylonische Reich zurück, wo bereits das legendäre Gilgamesch-Epos von Zedernholz als Rauchopfer für die Götter berichtet. Und auch in der griechischen Antike war das Duftholz mit dem dezent süßlich-würzigen Aroma ein geschätztes rituelles Räucherwerk.

Davon abgesehen besitzt das ätherische Öl in Zedernholz auch antimikrobielle und pilzhemmende Wirkung. Inhaltsstoffe wie Thujaplicin im Öl wirkt hier besonders effektiv gegen Schimmelpilze. Eine Räucherung kann diesbezüglich auch zur desinfizierung von Räumen dienen. Und selbst gegen Motten im Kleiderschrank wirkt das Räucherholz wahre Wunder.

 

Zeder pflanzen – Standort und Ablauf

Zedern gehören zur Familie der Kieferngewächse und sind demzufolge mit den Kiefern verwandt. Wie alle Koniferen bildet Cedrus dabei kleine Zapfen aus, die dem Baum im Winter und Frühling einen zusätzlichen Zierwert verleihen.

 

Standort und Boden für Cedrus

Mit Ausnahme der Himalayazeder (Cedrus deodara) sind Cedrus-Arten dabei ausschließlich im Mittelmeerraum beheimatet. Aus diesem Grund benötigen die immergrünen Nadelbäume halbwegs sonnige und vor kalten Ostwinden geschützte Standorte. Die Winterhärte der Zedern schwankt zwischen -15 °C und -18 °C. Ein passender Winterschutz könnte deshalb bei manchen Arten oder in rauen Lagen notwendig sein.

Cedrus ist äußerst schnittverträglich und wird darum sehr gerne als Bonsai kultiviert. Als Standortsubstrat wünscht sich die Zeder trockene, tiefgründige, nährstoffreiche und humose Böden. Optimal ist ein sandig-lehmiges Substrat mit schwach sauren bis alkalischen pH-Werten zwischen 6 und 8. Aufgrund ihres ausladenden Wuchses sollten Sie des Weiteren genügend Platz am Standort einplanen.

Einzelheiten zum Standort für Zedern:

  • Cedrus benötigt windgeschützte. sonnige bis halbschattige Standorte
  • trockener, tiefgründiger, nährstoffreicher und humoser Boden
  • auch ein angemessener Kalkgehalt des Bodens ist zu empfehlen
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis alkalisch, zwischen 6 und 8
  • die Konifere wächst sehr ausladend
  • die Konifere braucht im Garten daher dementsprechend Platz
  • als sehr schnittverträglicher Baum ist Cedrus in der Bonsaikultur beliebt
  • Winterhärte schwankt artabhängig zwischen -15 °C und -18 °C
  • ggf. ist darum ein leichter Winterschutz von Nöten

 

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Ihre spiralig angeordneten Nadeltriebe machen die Zeder für eine Bonsaikultur besonders interessant, da sie nicht nur äußerst schmuckvoll, sondern auch leicht in Seitenäste zu überführen sind | © Das Grüne Archiv

Pflanzanleitung für Zeder

Arten der Gattung Cedrus sind in jeder gut sortierten Baumschule erhältlich. Wählen Sie am besten gut entwickelte Exemplare, denn die Winterhärte von Cedrus entwickelt sich erst im Laufe der Zeit. Je älter eine Zeder ist, desto besser übersteht sie folglich die kalte Jahreszeit. Beim Pflanzen des Baums gehen Sie dann wie folgt vor:

1. Schritt – Pflanzzeitpunkt festlegen: Pflanzen Sie Ihre Zeder im Herbst nach der Hauptvegetationszeit. Die Chancen stehen dann sehr gut, dass der Baum seine Energie gezielt in die Wurzelentwicklung steckt. Je schneller die Konifere nämlich im Garten anwurzelt, desto besser ist sie für den bevorstehenden Winter gerüstet. Zu bevorzugen sind milde Herbsttage im September oder Oktober. Die Bodentemperatur darf nicht weniger als 17 °C bis 20 °C betragen.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Zur Bodenverbesserung ist es ratsam, das Substrat tiefgründig umzugraben und mit einer Grunddüngung zu versehen. Nutzen Sie hierfür Kompost, Rindenmulch, Hornspäne oder Herbstlaub. Bei Bedarf können Sie auch ein wenig Kalk untermischen. Ist der Boden zu schwer, kann er mit Sand oder Torf aufgelockert werden. Eine Kiesdrainage erhöht abschließend den Wasserablauf.

3. Schritt – Zeder pflanzen: Der Umfang der Pflanzgrube sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen der Zeder sein. Stellen Sie den Baum aufrecht in die Grube und füllen Sie diese mit Aushub auf. Der Pflanzabstand zu anderen Bäumen, Hauswänden und Grundstücksgrenzen sollte mindestens 4 bis 7,5 m, auf jeden Fall aber die Hälfte der zu erwartenden Wuchsbreite betragen. Nach dem Pflanzen der Konifere wird die Erde gut festgetreten, großzügig angewässert und der Baum an einem Stützpfahl fixiert.

Kurzschritte zum Pflanzen im Überblick:

  • Winterhärte von Cedrus bildet sich mit fortschreitendem Alter aus
  • gut entwickelte Vorzuchten aus Baumschule empfohlen
  • Pflanzzeit: milde Herbsttage zw- September und Oktober
  • die Bodentemperatur muss 17 °C – 20 °C betragen
  • Boden vor dem Pflanzen tiefgründig umgraben
  • Grunddüngung aus Kompost, Laub, Hornspänen oder Rindenmulch
  • ggf. kann auch etwas Kalk untergemischt werden
  • schwere Böden sind mit Sand oder Torf nach zu optimieren
  • zur Verbesserung der Bodendurchlässigkeit Kiesdrainage ausbringen
  • Pflanzloch muss doppelt so groß wie der Wurzelballen sein
  • Pflanzabstand: 4 – 7,5 m, bzw. Hälfte der zu erwartenden Wuchsbreite
  • nach dem Pflanzen Erde gut festtreten und Baum an Stützpfahl fixieren

 

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Die Nadeln der immergrünen Zeder verbleiben bei guter Pflege bis zu sechs Jahre am Baum | © Das Grüne Archiv

Zeder gießen und düngen

Die Zeder mag es zwar trocken, austrocknen darf sie deshalb aber nicht. Sollte für längere Zeit kein Regen fallen, muss darum manuell bewässert werden. Im Zweifelsfall hilft wie so oft die Daumenprobe. Ist der Oberboden trocken, ist Gießen angesagt. Nutzen können Sie hierfür auch kalkhaltiges Leitungswasser, denn Cedrus gehört wie bereits erwähnt zu den kalkliebenden Pflanzen. Sofern Sie die Konifere im Topf oder Kübel kultivieren, ist der Wasserbedarf etwas höher als im Freiland

Vor allem in jungen Jahren benötigen Zedern eine regelmäßige Düngung. Kompost ist hier für Freilandpflanzungen am besten geeignet. Pflanzen im Topf dürfen dagegen mit herkömmlichem Flüssigdünger für Grünpflanzen gedüngt werden. Auszugeben sind die Nährstoffe von März bis September im Turnus von 4 Wochen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • in anhaltenden Trockenphasen manuell bewässern
  • nachgegossen wird, sobald der Oberboden aufgetrocknet ist
  • kalkhaltiges Leitungswasser darf zum Gießen verwendet werden
  • im Topf ist Cedrus etwas wasserhungriger
  • zur Düngung der Pflanzen im Freiland Kompost nutzen
  • Pflanzen im Topf mit Flüssigdünger für Grünpflanzen versorgen
  • insgesamt von März bis September im Turnus von 4 Wochen düngen

 

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Der einzigartige Zedernduft macht den Nadelbaum im Garten auch als Duftgehölz interessant | © Das Grüne Archiv

Zeder schneiden und umtopfen

Wer die Zedern als Kübelpflanze hält (bspw. als Bonsai oder zur Vorerziehung), der muss den Baum alle 2 bis 3 Jahre umtopfen. Die richtige Zeit zum Umtopfen liegt wie schon beim Pflanzen im Herbst. Beim Bonsai müssen die Wurzeln dann um etwa ein Drittel eingekürzt werden. Eine ausgiebige Wässerung sowie eine Düngung im Turnus von 2 Wochen ist dann im ersten Jahr nach dem Umtopfen äußerst wichtig.

Notwendig ist ein Schnitt an Cedrus eigentlich nicht. Aus Form- oder Platzgründen könnten Schnittmaßnahmen aber notwendig werden. Kürzen Sie hierfür an frostfreien Frühlingstagen vor dem Austrieb zu lang geratene und nach innen wachsende Jungtriebe ein und entfernen Sie auch abgestorbenes Holz gewissenhaft. Gut entwickelte Alttriebe sollten dagegen nicht beschnitten werden, da Zedern an diesen Stellen nur zaghaft neu austreiben.

Kurztipps zum Umtopfen und Schneiden:

  • im Kübel alle 2 – 3 Jahre im Herbst umtopfen
  • bei Bonsaikultur Wurzeln beim Umtopfen um 1 Drittel kürzen
  • danach 1 Jahr großzügig Wässern und alle 2 Wochen düngen
  • Formschnitte stets im Frühling vor Austrieb
  • die Pflanzen nur an frostfreien Tagen schneiden
  • vorrangig zu lange und nach innen wachsende Jungtriebe zurücksetzen
  • auch Totholz darf entfernt werden
  • alte Triebe dagegen nicht schneiden, um Neuaustrieb zu erhalten

 

Zeder überwintern – so gelingt’s

Da nicht alle Arten der Zeder gleich gut winterhart sind, müssen in manchen Regionen Maßnahmen ergriffen werden, um den Baum vor Eiswinden und Frostschäden zu bewahren.

Überhaupt kann ein Winterschutz an der Zeder nie schaden, weshalb wir dazu raten, Freilandpflanzungen im Wurzelbereich mit einer 20 bis 30 cm dicken Reisig- oder Laubschicht auszustatten. Die Krone können Sie ergänzend mit Baumvlies abdecken, um sie vor starker Wintersonne zu schützen. Bei Topfpflanzungen ist es sinnvoll, das Gefäß mit Luftpolsterfolie, Gartenvlies oder Jute zu umwickeln. Gegossen wird der Baum im Winter dann nur an frostfreien Tagen.

 

Interessante Arten und Sorten der Gattung Cedrus

Die Zeder gibt es lediglich in drei verschiedenen Arten. Diese besitzen jedoch eine schöne Auswahl an Sorten, die sich maßgeblich durch die Färbung und Form ihrer Baumnadeln unterscheiden. Einzelheiten zu verschiedenen Arten und Sorten entnehmen Sie bitte der nachstehenden Übersicht:

SorteBeschreibung
Atlaszeder
Cedrus atlantica
Blütezeit: September bis Oktober
Belaubung: spitze, bläulich-grüne Nadeln
Wuchshöhe: 20 bis 40 m
Herkunft: Atlasgebirge, Mittelmeerraum
Eignung für Kultivierung: mäßig bis gut
Besonderheiten: Winterhärte der Atlaszeder liegt zwischen -15 °C und -18 °C; Holz und Öl werden zur Herstellung von Parum und Räucherwerk verwendet; der Baum besitzt meist eine kugelförmige Krone; die Sorte 'Glauca pendula' besitzt hängende Nadeläste
gute Sorten: 'Aurea robusta', 'Fastigata', 'Glauca', 'Glauca pendula'
Himalayazeder
Cedrus deodara
Blütezeit: September bis Oktober
Belaubung: sehr lange, blau- bis dunkelgrüne Nadeln mit durchsichtigen Spitzen
Wuchshöhe: 20 bis 40 m
Herkunft: Himalaya, Asien
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: Himalayazeder ist bis -18 °C winterhart; die Nadeläste sind leicht hängend; es sind Sorten der Cedrus deodara mit silbrig-cremigen und gelb-grünen Nadeln erhältlich
gute Sorten: 'Albospica', 'Argenta', 'Aurea', 'Feelin Blue', 'Golden Horizon', 'Gold Mound', 'Pendula', 'Robusta', 'Verticillata'
Libanonzeder
Cedrus libani
Blütezeit: Februar bis April
Belaubung: halblange, grüne Nadeln
Wuchshöhe: 18 bis 30 m
Herkunft: Libanon, Mittelmeerraum
Eignung für Kultivierung: mäßig bis gut
Besonderheiten: Winterhärte der Libanonzeder liegt zwischen -15 °C und -18 °C; Öl dient als Duftstoff und Heilmittel gegen Hautkrankheiten und zur Wundbehandlung; Libanonzeder ist aufgrund ihres ziervollen Pyramidenwuchses ein beliebter Park- und Alleebaum; eine Unterart der Libanonzeder ist die Zypernzeder (Cedrus libani var. brevifolia)
gute Sorten: 'Nana', 'Sargentii', 'Taurus'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

In Deutschland sind bislang keine nennenswerten Schadbilder für Zedern bekannt.

 

Fazit

Die Zeder ist ein recht genügsames Nadelgehölz, das bei ausreichend sonnigem und nährstoffreichem Standort nicht viel Pflege benötigt. Allerdings sind Zedern nur bedingt winterhart und brauchen deshalb eventuell etwas Hilfe bei der Überwinterung. Wer nicht ausreichend Platz für die Wuchsbreite der Koniferen von bis zu 15 m gewährleisten kann, der muss jährlich zudem einen Formschnitt einplanen. Ansonsten gibt es aber nicht viel in der Kultivierung der Zeder zu berücksichtigen.

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