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Bartblume pflanzen – Aussaat, Pflege und Schnitt

Mit ihren mystisch anmutenden, blauen Blüten stechen die Halbsträucher der Bartblume (Caryopteris) auf Anhieb aus jedem heimischen Gartengrün heraus. Ihre ungewöhnlichen, blauen Blütenkränze zaubern ungewöhnliche Akzente ins Blumenbeet und verleihen dem Garten eine unvergleichliche Eleganz.

Mit Wuchshöhen von bis zu 1 Meter sind Bartblumen zudem für ihren äußerst aromatischen Duft bekannt. Er wird im Wohnbereich gerne als Räucherwerk verwendet, übt aber auch auf die Tier- und Insektenwelt eine magische Anziehung aus.

Hobby- und Fachgärtner nutzen die Sträucher der Bartblume gerne zur optischen Verschönerung, da sich mithilfe der Pflanze selbst im Herbst noch farbliche Akzente in der Botanik setzen lassen. Damit das blaue Farbspiel aber auch in den Folgejahren nach der Aussaat noch Bestand hat, müssen entsprechende Maßnahmen zum Winterschutz und zur Schnitthöhe getroffen werden.

 

Erscheinungsbild der Bartblume

Nicht nur für den Betrachter sind die leuchtend blauen Blüten der Bartblume ein echter Blickfang. Auch Bienen und Hummeln fühlen sich von der Pflanze mit dem duftenden Aroma förmlich angezogen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Caryopteris als klassisches Herbstgewächs eine wichtige Nahrungsquelle für besagte Insekten vor dem Wintereinbruch bildet.

Bartblumen zählen zu den krautigen Pflanzen und wachsen meist in Hecken oder kleinen Sträuchern. Die lanzenförmigen Blätter der Caryopteris sind etwa 5 bis 8 cm lang und erscheinen je nach Sorte in tief grüner, graugrüner, silbriggrüner oder grüngelblicher Färbung. Triebe und Stecklinge der Bartblume besitzen einen aufrechten Wuchs. Zum Schutz vor Austrocknung weisen die dünnen Äste der Pflanze zudem einen silbrigen Flaum auf.

Bei Kälte frieren die oberen Triebspitzen der Caryopteris für gewöhnlich ab, bilden sich im folgenden Frühjahr meist aber wieder üppig aus. Anfälliger für Kälte sind die Wurzeln der Pflanzen. Als beliebteste Sorte gilt deshalb die Clandon-Bartblume (Caryopteris clandonensis). Sie ist etwas widerstandsfähiger als ihre Artgenossen.

 

Vorsicht, Verwechslungsgefahr

Die ungewöhnlichen Blüten der Bartblume erinnern stark an Büschelschön. Im Unterschied zu dieser werden Bartblumen aber nicht als Nutz- und Futterpflanzen verwendet, sondern besitzen ausschließlich einen besonderen Zierwert als Gartenblumen.

Außerdem gehört Caryopteris zu den Lippenblütlern wohingegen Büschelschön zur Familie der Raublattgewächse gehört. Man kann die beiden Pflanzen also auch anhand ihrer Blütenblätter unterscheiden, wobei die Lippenblüten der Bartblume namensgemäß bartig gefranst sind. Die des Büschelschöns erscheinen hingegen glattrandig und radiärsymmetrisch.

 

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Im Vergleich: Die Blüten des Büschelschön (Phacelia) | © Das Grüne Archiv

Bartblumen pflanzen – Standort und Aussaat

Bartblumen sind ursprünglich in Asien beheimatet. Vor allem in der Mongolei, China, Japan und Korea gedeiht eine große Vielfalt. Zur Aufzucht in gemäßigten Breitengraden empfehlen sich Hybride der Clandon-Bartblume (Caryopteris x clandonensis). Erfahrungsgemäß kommt diese dank ihrer besonderen Resistenz gegen Kälte mit weniger Winterschutz durch die kühlen Monate. Zudem leuchten die Blüten von Caryopteris in besonders intensiven Blautönen.

In Sachen Standortbedingungen bevorzugt die Bartblume trockene, kalkhaltige Böden mit hoher Durchlässigkeit. Der pH-Wert des Bodens darf dabei ruhig säuerliche Zusammensetzung aufweisen. Dazu mag die Pflanze einen vollsonnigen Standort. Lehmige oder allzu feuchte Bodenstandorte sollten beim Pflanzen der Caryopteris eher nicht in Betracht kommen.

Pflanzen Sie Caryopteris clandonensis und andere Arten der Caryopteris an vollsonnigen Standorten im Garten mit einem Reihenabstand von etwa einer halben Wuchsbreite. Die Aussaat erfolgt im Frühling, sobald kein Bodenfrost mehr droht. Die Samen der Caryopteris können direkt ins Freiland gesät werden. Ihr Triebzuwachs beträgt nach der Keimung ca. 45 cm pro Jahr. Stecklinge lassen sich ganzjährig beim Zurückschneiden der Sträucher abnehmen.

Einzelheiten zum Standort der Bartblume:

  • Aussaat im Frühling nach dem letzten Bodenfrost
  • Reihenabstand von ½ Wuchsbreite beim Pflanzen einhalten
  • Pflanze bevorzugt trockene, säuerliche Erde mit viel Kalk
  • an einem vollsonnigen Standort pflanzen
  • Blütezeit von Juli bis September/Oktober
  • Blüten der Clandon Bartblume besitzen die kräftigsten Blautöne

 

Pflege der Barblumen – Gießen und Schneiden

Beim richtigen Bewässern der Caryopteris lautet das Motto: ‚lieber zu wenig als zu viel‘. Mit gelegentlicher Trockenheit wird die Pflanze nämlich bei Weitem besser fertig als mit zu hoher Bodenfeuchtigkeit. Insbesondere bei einer Kultivierung im Topf ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Darüber hinaus ist es bei Topfhaltung ratsam, die obere Erdschicht vor dem Nachgießen trocknen zu lassen.

Erste Blüten zeigt die Bartblume gegen Mitte Juli, wobei die gesamte Blüte bis Herbstende bzw. bis zum ersten Frost andauert. Als Spätblüher blüht die Caryopteris ausschließlich an einjährigem Holz und Neutrieben. Damit die blauen Blüten von Caryopteris clandonensis und Co. also in ihrer vollen Farbpracht zur Geltung kommen, sollten Sie die Äste im Frühjahr etwa um ein Drittel der Wuchshöhe zurückschneiden.

Zum Winterschutz der Bartblumen tragen sie im Spätherbst eine großzügige Laubschicht auf den Boden um die Pflanze auf. Zwar ist die Caryopteris bis zu einem gewissen Grad winterhart, ihre Wurzeln leiden dennoch enorm unter Bodenfrost. Das Strauchgeäst hingegen übersteht den Winter bis auf sein natürliches Zurückfrieren meist problemlos.

Vermehrung durch Stecklinge: Falls Sie die entfernten Zweige zur Aufzucht von Stecklingen nutzen möchten, müssen Sie mit einer Wurzelungsdauer von etwa zwei bis drei Wochen rechnen.

Kurztipps zur Pflege der Caryopteris:

  • selten gießen, um feuchte Erde und Staunässe zu vermeiden
  • Caryopteris ist Spätblühter
  • Blütenstände nur auf einjährigen Trieben
  • im Frühjahr großzügig zurückschneiden
  • Schnitt um ein Drittel der gesamten Wuchshöhe
  • Zweige als Stecklinge verwendbar
  • für Winterschutz Laubschicht auftragen

 

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Blüte der Clandon-Bartblume (Caryopteris clandonensis)

Interessante Arten und Sorten der Caryopteris

Früher wurde die Gattung Caryopteris in gut 16 Unterarten eingeteilt. Seit 1999 unterscheidet die Fachbotanik jedoch nur noch zwischen 7 verschiedenen Arten. Die Clandon-Bartblume ist dabei ist eine Kreuzung aus Graufilziger Bartblume (Caryopteris incana) und Mongolischer Bartblume (Caryopteris mongholica) und eignet sich hervorragend für einen Anbau in kühleren Regionen, da sie besonders winterhart ist. Als Standardsorten gelten:

  • ‚Arthur Simmonds‘
  • ‚Grand Bleu‘
  • ‚Heavenly Blue‘
  • ‚Kew Blue‘
  • ‚Worcester Gold‘

Welchen Grünton die Blätter und welchen Blauton die Blüten der Caryopteris dabei ausbilden, ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich, wie sich anhand folgender Sortenbeispiele zeigt:

  • ‚Heavenly Blue‘ – tiefblaue Blüten
  • ‚Kew Blue‘ – dunkelblaue Blüten; silbergrünes Laub
  • ‚Worcester Gold‘ – kräftige blaue Blüten; gelbgrünes Laub
Art der BartblumeVorkommenHöhenlage
Caryopteris incanaBerghänge und Höhleneingänge in Südwestchinabis zu 300 m
Caryopteris jinshajiangensisJinsha-Jiang-Tal der Provinz Yunnan im Süden Chinasbis zu 1400 m
Caryopteris mongholicaSteppen und Hochgebirge der Mongolei; Provinzen Gansu, Hebei, Nei Mongol, Shannxi und Shanxi im Norosten Chinasbis zu 1500 m
Caryopteris glutinosaMin-Jiang-Tal der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas1600 bis 1800 m
Caryopteris forrestiisteinige Regionen in Japan und Korea, Provinzen im Süden Chinas1700 m bis 4000 m
Caryopteris tanguticatrockene Hänge der Provinzen Gansu, Hebei, Henan, Hubei, Shaanxi sowie Sichuan im Süden Chinasbis zu 2500 m
Caryopteris trichosphaeraProvinzen Sichuan, Yunnan und Xizang im Südwesten Chinas2700 m bis 3300 m

 

Nützliche Tipps zur Kultivierung von Caryopteris

  • Aufgrund ihrer bläulichen Färbung gelten die Blüten der Bartblume ähnlich dem Lavendel als ideale Begleitgewächse für Rosenbüsche. Allerdings vertragen Caryopteris das Schneiden du Kürzen ihrer Triebe deutlich besser, was einen kräftigeren Wuchs ermöglicht.
  • Humusreiche, kalkhaltige Gartenerde mit leicht säuerlich bis alkalischem pH-Wert sind ideal für die Kultivierung von Caryopteris. Der Nährstoffgehalt sollte sich dabei auf ein gesundes Mittelmaß belaufen.
  • Gedüngt werden muss ein Bartblumenstrauch nur selten. Gelegentlich ein wenig Mulch reicht völlig aus, um den Nährstoffverbrauch der Pflanze zu decken. Im Winter ist sowohl bei Kübel- als auch bei Freilandpflanzen auf zusätzliches Düngen gänzlich zu verzichten.
  • Die beste Wuchsform Ihrer Bartblumen erreichen Sie, wenn Sie die Sträucher jährlich auf 10 cm bis 30 cm zurückschneiden. Dann treiben die Blüten schön besenförmig aus und setzen damit wunderschöne, botanische Akzente.
  • Einige Caryopteris-Arten weisen Eigenschaften auf, die sie im Vergleich zu ihren Artgenossen außergewöhnlich winterhart machen. Zum Erhalt dieser Besonderheiten empfiehlt sich eine Vermehrung über die Anzucht von Stecklingen.
  • Zum verbesserten Kälteschutz ist es sinnvoll, die Bartblume in Nähe einer Hauswand oder direkt davor zu pflanzen. Am besten eignet sich hierfür die Westseite des Hauses, da kalte Ostwinde der Bartblumen bisweilen stark zu schaffen machen.

Gestaltungstipp: Wer gerne kunstvolle Herbstbeete in seinen Garten zaubern möchte, der darf auf die Caryopteris clandonensis keinesfalls verzichten! Daneben eignet sich die Bartblume zur optischen Aufwertung zahlreicher Plätze im Garten, die ansonsten im Herbst etwas kahl wirken.

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