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Studentenblume (Tagetes) – Aussaat, Pflege, Überwintern

Arten und Sorten der Studentenblume (Tagetes) erreichen Wuchshöhen von bis zu 80 Zentimetern und eignen sich durch ihre zitronengelben bis braunroten gefüllten Blüten wunderbar als Zierblume im Garten.

Doch auch als Farbtupfer auf Veranda und Balkon oder als Schnittblume für die Vase ist Tagetes ausgezeichnet. Die Blütenstände zeigen sich dabei körbchenförmig und verströmen einen äußerst schweren, prägnanten Geruch, der potentielle Schädlinge zuverlässig vom Blumenbeet fernhält.

Wissenswertes: Der Gattungsname der Tagetes leitet sich von dem etruskischen Halbgott Tages ab. Dieser gab den Menschen einst das Wissen, wie man Wasser in Kargland finden kann. Vielleicht ist auch der Name ‚Studentenblume‘ auf diese Lehre zurück zu führen, wobei einige Quellen behaupten, er stehe in Verbindung mit der Genügsamkeit, die Studenten und Studentenblumen miteinander teilen.

 

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Tagetes patula ‚Fiesta‘ | © Das Grüne Archiv

Tagetes pflanzen – Standort und Aussaat

Studentenblumen sind auch unter den Trivialnamen türkische Nelken oder Totenblumen bekannt und gehören zur Familie der Korbblütler. Ihre Herkunft erstreckt sich vorwiegend über Nord- und Mittelamerika, wo Tagetes vollsonnige, warme Standorte bevorzugen. Ansonsten ist die Pflanze in ihrer Pflege aber tatsächlich relativ unkompliziert.

 

Der richtige Boden für Tagetes

In Bezug auf ihren Standortboden ist zu sagen, dass die Studentenblume positiven Einfluss auf durch Nematoden geschwächte Substrate hat. Ob die Pflanze dabei in gekaufter Blumen- oder nährstoffreicher Komposterde steht, ist relativ egal.

Auch gedeiht Tagetes auf dem Balkon, neben Zinnien oder im Beet gleichermaßen gut. Geeignete Pflanznachbarn sind in jedem Fall Rosengewächse, Ringelblumen und Astern. Ebenso fühlt sich Tagetes in der Nähe von Tomaten oder Salaten wohl, sodass sie selbst im Gemüse- bzw. Salatbeet für optische Aufwertung sorgt.

Einzelheiten zum Standort für Tagetes:

  • für Studentenblume vollsonnigen Standort wählen
  • Blume für Veranda, Balkon und Freiland geeignet
  • Tagetes kann geschwächte Böden verbessern
  • kaum besondere Bodenansprüche
  • ggf. Boden für Tagetes mit Kompost anreichern
  • Nachbarn im Blumenbeet: Astern, Ringelblumen, Rosen
  • Nachbarn im Gemüsebeet: Salat und Tomaten

 

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Das Farbspektrum der Studentenblumen reicht von gelb über orange und rot bis hin zu panaschierten Sorten | © Das Grüne Archiv

Aussaattermin und Vorzucht

Wenn Sie die Tagetes im Haus vorziehen möchten, empfiehlt sich die Anschaffung kleiner Schalen. Spezielle Anzuchterde ist optional und kann entweder im Handel gekauft oder selbst gemischt werden. Reichern Sie hierzu einen Teil Erde mit je einem Teil Torf und Sand an.

Um die Pflanzen später unkompliziert vereinzeln zu können, gibt es spezielle Pikierstäbe. Ein Essstäbchen aus Holz vom asiatischen Lieblingsrestaurant erfüllt jedoch denselben Zweck, sofern Sie das Stäbchen mit Schleifpapier schräg anspitzen. Um bereits im Sommer nach der Aussaat die erste Blüte betrachten zu können, empfiehlt sich eine Vorzucht von Dezember bis Januar. Für eine direkte Aussaat ins Freiland eignet sich der April.

 

Studentenblume aussäen

Bei der Aussaat ins Freiland ist es besonders wichtig, dass Sie die Erde vorab mit Kompost vermengen, denn die Keimlinge der Tagetes profitieren von der Nährstoffversorgung. Streuen Sie die Samen nach Vorbereitung der Erde großflächig aus und bedecken Sie das lichtkeimende Saatgut nur sparsam mit Substrat.

Die ideale Keimtemperatur für die Sommerpflanzen liegt bei 18 bis 20 Grad, weshalb sich eine warme und sonnige Fensterbank als Standort anbietet. Da der harte Strahl einer Gießkanne die kleinen Samen wegspülen würde, sollten Sie die Erde nach der Aussaat ferner mit einem Wasserzerstäuber feucht halten. Erledigen Sie dies regelmäßig, da die Samen konstante Feuchtigkeit zur Keimung benötigen.

 

Studentenblume vereinzeln

Es wird nur wenige Wochen dauern, bis aus den Samen der Tagetes kleine Setzlinge geworden sind. Wenn die Pflanzen eine Größe von 5 bis 10 Zentimetern haben, können sie behutsam mit dem Pikierstab vereinzelt und/oder umgesiedelt werden.

Achten Sie aber vor allem auf dem Balkon darauf, dass die Tagetes durchgehend Sonne abbekommt, damit sie ihre Blüte üppig ausbilden kann. Wenn Sie die Studentenblume ins Freiland setzen, ist es ratsam, die Erde vor der Pflanzung noch einmal mit Kompost zu vermengen.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Termin für Vorzucht im Haus: Dezember bis Januar
  • Aussaattermin für Anzucht im Freiland: April
  • kleine Anzuchtschälchen erleichtern Pflege der Keimlinge
  • Samen nach Aussaat nur sparsam mit Erde bedecken
  • Studentenblume benötigt zur Keimung Wärme
  • konstante Temperaturen von 18 – 20 °C empfohlen
  • Anzuchterde gleichmäßig feucht halten
  • ab 5 bis 10 cm Wuchshöhe Jungpflanzen vereinzeln
  • vor Pflanzung ins Freiland Erde mit Kompost vermengen

 

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Blütenstand der Tagetes | © Das Grüne Archiv

Studentenblume gießen und düngen

Im Sommer, wenn Regenfälle lange ausbleiben, können Sie Ihre Tagetes morgens und abends wässern. Unter allen Umständen vermieden werden sollte dagegen ein Gießen der Studentenblumen bei praller Mittagssonne. Setzt sich hier Wasser auf Blättern und Blütenstände ab, sind Brennschäden die Folge, welche die Pflanzen im schlimmsten Fall nicht verkraften. Nutzen können Sie zum Gießen entweder abgestandenes Regen- oder Leitungswasser. Beide Wasserarten sollten nach Möglichkeit lauwarm sein.

Wenn sich die Pflanzen im Freiland erst einmal verwurzelt haben, ist es zur weiteren Pflege nicht mehr nötig, sie regelmäßig zu düngen. So manche Tagetes wächst komplett düngerfrei und gedeiht trotzdem wunderbar, Entscheiden Sie also nach Augenmaß, ob Sie eine Düngergabe für angebracht halten. Anders sieht es bei Studentenblumen aus, die im Gefäß wachsen.

Da diese nur begrenztes Erdreich zur Verfügung haben, benötigen Sie auch nach der Verwurzelung Ihre Hilfe bei der Nährstoffversorgung. Ein stickstoffarmer Flüssigdünger ist hierfür empfehlenswert. Ergänzend können Sie die Kübelerde alle vier bis sechs, Freilanderde alle sechs bis acht Wochen mit einer Harke auflockern.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Studentenblume nicht austrocknen lassen 
  • gleichzeitig aber auch nicht überschwemmen
  • im Sommer Tagetes morgens und abends zugießen
  • Pflanzen nicht am Mittag bewässern (Brennschäden)
  • zum Gießen abgestandenes Leitungs- oder Regenwasser 
  • Tagetes im Freiland erfordern kein regelmäßiges Düngen
  • Pflanzen im Topf regelmäßig mit Stickstoffdünger versorgen
  • zusätzlich Topferde alle 4 – 6 Wochen mit Harke auflockern
  • Auflockerung von Freilanderde alle 6 – 8 Wochen

 

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Gelbe Tagetes im Garten | © Das Grüne Archiv

Tagetes schneiden und vermehren

Da es sich bei den Tagetes in den meisten Fällen um einjährige Pflanzen handelt, ist es sinnvoll, verwelkte Blüten abzuschneiden und zum Trocknen über den Herbst an einem warmen, trockenen Ort zu lagern. So bereiten Sie die in den Blütenständen enthaltenen Samen darauf vor, ab Januar wieder ausgesät zu werden. Ein rasches Entfernen vertrockneter Blütenkörbchen regt die Studentenblumen zudem zur Bildung einer Zweitblüte an.

Tipp: Wenn Sie die verwelkten Pflanzenblüten zur Samengewinnung abschneiden möchten, empfiehlt sich dafür der sonnige Nachmittag, damit die Samen möglichst wenig Feuchtigkeit enthalten, die sie schimmeln lassen könnte.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • welke Blüten und Blätter regelmäßig entfernen
  • Vorgang fördert Zweitblüte der Studentenblume
  • auch Langlebigkeit der Tagetes profitiert von Schnitt
  • für Vermehrung Saatgut welker Blüten sammeln
  • hierfür Pflanzenblüten am Spätnachmittag ernten
  • Saatgut trocken und warm lagern
  • Vermehrung durch Aussaat erfolgt dann im Januar

 

Überwintern der Studentenblume

Neben den einjährigen Pflanzen gibt es auch Sorten der Studentenblumen, die Ihnen mehrjährig Freude bringen. Tagetes sind allerdings ausgesprochen kälteempfindlich und vertragen Frost, wie auch nass-kalten Schnee überhaupt nicht. Wenn Sie die Pflanzen also erfolgreich und mit guter Pflege durch die Wintermonate bringen möchten, sollten Sie einen frostfreien aber kühlen Ort zum Überwintern wählen. Dessen Temperatur liegt idealerweise zwischen 15 und 18 °C. Während dem Überwintern braucht die Tagetes wenig Wasser und einen hellen, zugluftgeschützten Standort.

 

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Kultige Lieblingssorten: Tagetes ‚Zenith Lemon‘, ‚Zenith Golden Yellow‘ und ‚Zenith Red F1‘ | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten und Sorten der Tagetes

die Gattung der Tagetes umfasst rund 50 bis 60 Arten, die ein paar bemerkenswerte Eigenschaften besitzen. Neben der Fähigkeit, geschwächten Boden auszugleichen und Schädlinge wie weiße Fliegen fernzuhalten, sind manche Blüten darüber hinaus auch essbar.

Als besonders empfehlenswert gelten hierbei die Blüten der Lakritz-Tagetes (Tagetes filifolia), der mexikanischen Gewürz-Tagetes (Tagetes minuta) und der schmalblättrigen Studentenblume (Tagetes tenuifolia). Weitere Einzelheiten zu verschiedenen Arten und deren Sorten finden Sie in der nachstehenden Übersicht:

SorteBeschreibung
Hohe Studentenblume
Tagetes erecta
Blütezeit: Mai bis November
Blütenfarbe: orange bis gelbe Blüten
Wuchshöhe: 45 bis 75 cm
Herkunft: Nord- und Zentralamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
gute Sorten: 'African Marigold', 'Afro-French'

Kleine Studentenblume
Tagetes patula
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: goldgelbe bis dunkelrote Blüten
Wuchshöhe: 20 bis 25 cm
Herkunft: Nord- und Zentralamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
gute Sorten: 'Nana', 'Jolly Jester', 'Single Gold', 'Honey Comb', 'Hero Flame', 'French'

Schmalblättrige Studentenblume
Tagetes tenuifolia
Blütezeit: Juni bis November
Blütenfarbe: gelbe bis orange Blüten
Wuchshöhe: 20 bis 70 cm
Herkunft: Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
gute Sorten: 'Starfire Mix', 'Orange Gem', 'Lemon Gem', 'Signet'

Gewürz-Tagetes
Tagetes minuta
Blütezeit: Oktober bis November
Blütenfarbe: gelbe Blüten
Wuchshöhe: 100 bis 120 cm
Herkunft: Mittelamerika
Eignung für Kultivierung: Gut
Besonderheit: intensives Zitrusaroma

Lakritz-Tagetes
Tagetes filifolia
Blütezeit: Oktober bis November
Blütenfarbe: weisse Blüten
Wuchshöhe: 30 bis 40 cm
Herkunft: Mittelamerika
Eignung für Kultivierung: Gut
Besonderheit: ganze Pflanze essbar, starkes Aroma der Blätter

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Die Arten der Tagetes sind sehr robuste Pflanzen, welche eher vorbeugend auf einen Schädlingsbefall im Garten oder auf dem Balkon einwirken, als selbst zum Ziel der Schädlinge zu werden. Ihr starker Geruch vertreibt sogar Mäuse und sofern keine Fehler in der Pflege, wie etwa Trockenheit oder Staunässe vorliegen, sind Studentenblumen auch vor Pilzen und Läusen sicher.

Die einzigen Übeltäter, die den Studentenblumen zu Setzlings-Zeiten zusetzen können, sind Schnecken. In diesem Zusammenhang gelten Tagetes insbesondere bei schwülem Wetter als wahre Schneckenmagnete.

Doch keine Angst! Sie können diese Tatsache zu Ihrem Vorteil nutzen! Pflanzen Sie die Studentenblume in die Nähe von ebenfalls schneckenanfälligen Salat- oder Gemüsesorten und sammeln die Sie die Schnecken am Morgen und Abend ein. Auf diese Weise können Sie Tagetes zum Anlocken der Schädlinge nutzen und gleichzeitig Gemüse und Salate vor ihnen schützen.

 

Fazit

Aus wenigen Arten der Studentenblume wurden mittlerweile zahlreiche Sorten gezüchtet, die sowohl dem Auge schmeicheln, als auch schädlingsanfälligen Nachbarpflanzen unterstützend zur Seite stehen. Zudem kann das Gewächs Erdsubstraten, die durch Nematoden geschädigt wurden, wieder auf die Sprünge helfen. Dabei benötigt die Tagetes nur wenig Pflege und manche Exemplare bedanken sich für Ihre Fürsorge sogar mit schmackhaften Blüten.

Studentenblumen sind folglich nicht nur gute Schutz-, sondern ebenso lecker Nutzpflanzen. Aus diesem Grund empfehlen wir Tagetes als ein absolutes Muss für Salat-, Gemüse- und Staudenbeete. Ebenso ist eine Kultivierung auf dem Balkon, der Veranda oder auch Indoor problemlos möglich. Gewöhnen mus man sich allerdings mitunter an den Geruch der Blume, der aber sehr erfolgreich zahlreiche Schädlinge im Gartenbeet fernhält.

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